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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Villa Schönblick (später Hotel Regina, heute Hotel Adler Balance)

1907 ließ der Altarbauer Josef Höglinger unterm Plajes-Hof die Villa Schönblick bauen. Er richtete darin seine Wohnung, eine Werkstatt, Zimmer für zugezogene Handwerker und eine kleine Frühstückspension ein.

Zusätzliche Gästezimmer entstanden 1926 in einer Dependance, in der Höglinger auch eine neue Werkstatt einrichtete, während die alte zum Speisesaal wurde. Das so entstandene Hotel Regina führte Familie Höglinger bis es verkauft, 2008 abgebrochen und durch das Hotel Adler Balance ersetzt wurde.

Gasthof Engel, Unteruhrwirt (heute Hotel „Angelo Engel“)

Das heutige Hotel „Angelo Engel“ war seit jeher ein Gasthaus an der alten Talstraße. Seine Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, Dëur Dessot (auch Beché oder Unteruhrwirt) gehört damit zu den ältesten Wirtshäusern im Dorf.

1896 wird es umfassend umgebaut, es erhält einen schönen Speisesaal, eine Veranda und einen Garten. 1913 übernimmt Familie Demetz das Haus und baut es 1950 zu einem Hotel um. Lange wurde auch die Gaststätte weiterbetrieben, erst ein Umbau 2004 macht dieser ein Ende.

Hotel Dolomiti Madonna

Um 1898 kaufte der Fassmaler Christian Delago ein Haus unterhalb der Kunstschule, richtete dort mit seiner Frau Josefina Schmalzl ein Kaffeehaus ein und baute es bis 1906 zum „Dolomitenhotel Madonna“ aus. Auch seine Werkstatt übersiedelte Delago hierher. Damit gab es neben 25 Zimmern, Garten und Veranda auch ein Malatelier für die Gäste.

1908 wurde im Hotel als erster im Tal der Dolomitenalpenskiclub Ladinia gegründet, 1927 der Hockey-Club Gröden. Sein heutiges Aussehen verdankt das Hotel Um- und Ausbauten in den 1950ern und 1990ern.

Marienheim (heute Hotel Maria)

Zwar baute der Kunstverleger Franz Schmalzl de Ianesc 1872/73 am Antoniboden ein Wohnhaus mit Werkstatt, schon um die Jahrhundertwende war das Marienheim aber das drittgrößte Hotel in St. Ulrich – samt Schwimmbad und einem Speisesaal, der sich über eine ganze Etage zog.

Im Zuge der Option gelangte das Hotel in Staatsbesitz, 1963 wurde aus dem westlichen Teil ein Geschäfts- und Wohngebäude, während Rosa Schmalzl den östlichen Teil zum Hotel Maria umbaute. Ihre Familie führt das Hotel nach wie vor.

Pension Villa Hohenwart

1906 errichtete Kaufmann Giuani Mahlknecht auf einem Acker des elterlichen Sneton-Hofs eine vierstöckige Jugendstilvilla, die heute als authentisches Zeugnis der Jahrhundertwende-Architektur in Gröden gilt. Schon bald sollte die Pension Villa Hohenwart erweitert werden, der Erste Weltkrieg durchkreuzte diese Pläne aber. In der Pension wurden Soldaten untergebracht. Weil nach dem Krieg eine Entschädigung ausblieb, musste Mahlknecht das Gebäude verkaufen, heute sind darin Wohnungen untergebracht.

Wirtshaus zu Ianesc (später Gasthaus zur Traube)

Das alte Wirtshaus zu Ianesc (Vedl Ianesc, heute Geschäft Margherita) geht auf das 16. Jahrhundert zurück. 1679 gerieten hier die barocken Bildhauermeister mit den snizlern aneinander, jenen Holzschnitzern also, die mit ihrer dilettantischen Arbeit den Ruf der Bildhauer zu ruinieren drohten.

Allein im 19. Jahrhundert wechselte das Gasthaus drei Mal den Besitzer, bevor Kristian Schmalzl es 1888 durch einen Neubau nebenan ersetzte.

Das Gasthaus zur Traube blieb zwar in Familienbesitz, wurde ab 1907 aber von Pächtern geführt.

Der Lift von Sankt Jakob

Zwei Jahrzehnte konnte man St. Jakob im Lift erreichen. Er führte von der heutigen „Stua Zirm“ in St. Ulrich hinauf auf die Wiese unterhalb des Jakoberhofs.

Eröffnet wurde der Sessellift, den Robert Höglinger (Hotel Regina) gebraucht erstanden hatte, im Juli 1948. Später wurde er in einen offenen Gondellift umgebaut und 1960 an Hansi Peristi aus Banch übergeben. Der Lift wurde 1970 abgebaut.

In St. Jakob, genauer: von Pertan bis zum Gasthaus Somont war von 1960 bis 1969 zudem ein kleiner Skilift in Betrieb.

Seilbahn Seiser Alm

Jene von St. Ulrich war die erste Seilbahnverbindung auf die Seiser Alm. Ab 1935 konnte sie in zwei Holzkabinen 15 bis 16 Passagiere in sechs Minuten auf die Alm bringen. Sie schuf damit die Grundlagen für einen modernen Wintertourismus, für den weitere Skilifte auf der Seiser Alm und auf die Hänge von Ronc und Vidalonch folgten.

1968 wurde die Seilbahn ein erstes Mal ausgebaut, 1999 folgte der Bau der heutigen Gondelbahn. Sie kann 2200 Skifahrer pro Stunde auf die Seiser Alm befördern.

Denkmal Lokomotive

In gerade einmal fünf Monaten wurde die Grödner Bahn 1915/16 als Nachschublinie für die Dolomitenfront errichtet. Sie führte von Klausen nach Plan und war auch nach dem Krieg eine wichtige Verbindung ins Eisacktal – auch für Holzschnitzware, die in die ganze Welt exportiert wurde.

Die Geschichte der Grödner Bahn endet mit ihrer letzten Fahrt am 29. Mai 1960. In den 44 Jahren ihres Betriebs waren sechs Dampflokomotiven im Einsatz, die letzte erhaltene wurde 1973 zum Denkmal umfunktioniert.

Ustaria dl Baga (heute Hotel Gardena Grödnerhof)

Grödens Entwicklung lässt sich an der Ustaria dl Baga, heute Grödnerhof, nachzeichnen. Der Bildhauer Ferdinand Perathoner (dl Baga) ließ 1911 auf einer Wiese des Hofs Vidalonch eine Villa samt Werkstatt bauen, zwei Jahre später kam ein Kaffeehaus für adelige Kurgäste dazu.

Anfang der 1920er erwarb Familie Demetz-Bernardi das Anwesen und später das benachbarte „Schattenheim“. Die Gebäude wurden verbunden, aus dem einfachen Gastbetrieb wurde im Laufe der Jahre ein Fünf-Sterne-Relais & Châteaux Hotel.