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„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (nach Cicero)

Junerëi

Junerëi (von juniperus = Wacholder) ist eine Häusergruppe im Außerwinkel am Wildbach von Cudan. Belegt sind die Höfe seit dem frühen 16. Jh. Das eingeschossige Haus mit dem Namen Junerëi an der Ostfassade ist ein barocker Bestand. Ab 1662 betreibt hier die Familie Trebinger eine bedeutende Werkstatt für barocke Figuren- und Rahmenschnitzerei. Junerëi bleibt bis ins 20. Jh. ein Zentrum für Bildhauerei und Kunsthandwerk.

Trëbe

Das kleine Bauernhaus mit spätgotischem Putz und roter Eckquaderung reicht im Kern ins 14./15. Jh. zurück. Von ihrem Geburtsthaus Trëbe tragen die Brüder Christian, Bartolomäus, Dominik und Anton Trebinger ihren Namen. Sie machen sich im 17. Jh. mit Werken für Kirchen in Südtirol und als Pioniere der Ausbildung in Bildhauerei und Altarbau einen Namen. Im Erdgeschoß von Trëbe gibt es noch heute eine Bildhauerwerkstatt.

Dieser Ort ist Teil der Tour "St. Jakob und seine über 500 Jahre alten Höfe".

Villa Domur

Schon um 1888 bestand im alten Bauernhaus zu Domur ein Werkstattbetrieb der Schnitzerin Christina Rifesser. Das von seiner Mutter geerbte Bauernhaus in Tieja baute Matthias Comploy 1903 zur Jahrhundertwendevilla um und richtete hier eine private Lehrwerkstätte für Bildhauerei und Tischlerei für Altarbau ein. Ab 1910 wohnte hier der Fachlehrer Albino Pitscheider mit seiner Familie, den Werkstattbetrieb musste Comploy nach dem Ersten Weltkrieg allerdings versteigern.

Plajes

Pajes steht auf gut sichtbaren Schichten aus Grödner Sandstein und ist das Geburts- und Wohnort von Jakob Sotriffer (1796-1856), dem ersten Lehrer der 1825 gegründeten Zeichenschule. Diese hatte vorübergehend auf Plajes sogar ihren Sitz. Von Sotriffer stammt auch eine erste Sammlung von Grödner Bildschnitzereien, die er 1828 zu Dokumentationszwecken für das Ferdinandeum in Innsbruck zusammengetragen hat. Beispiele davon im Museum Gherdëina zu sehen.

Doss dl Preve

Dieser Einhof wurde vom Mutterhof Scurcià herausgelöst und wird erstmals 1420 urkundlich erwähnt. Um 1520 ging er an die Bruderschaft der St. Anna-Kirche am Friedhof, worauf der aktuelle Name verweist. Das geteilte Bauernhaus wurde im 20. Jahrhundert umgebaut, der Palancin zu einem Balkon bzw. einer Veranda umgestaltet. Auf Doss dl Preve wirkten in den 1890ern der Bildhauer Franz Tavella und später der Bildhauer und Krippenschnitzer Luis Alois Insam.

Resciesa

Das Bauernhaus ist ein Ausbau der ursprünglichen Hofstelle um 1836 mit einer hölzernen zweigeschossigen Veranda. Im Erdgeschoss hatte der Bildhauer Vinzenz Moroder (1889-1980) seine Werkstatt eingerichtet, die bis heute fortbesteht. Von ihm stammen die Kreuzwegstationen zur Kreuz-Kapelle, Originale im Museum Gherdëina. Der Hofname Resciesa wurde bereits im 14. Jh. urkundlich erwähnt, bedeutet „rotes Gestein/Geröll“ und verweist auf Porphyr, der in der Nähe des Hofes reichlich vorkommt.